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Butter oder Margarine – Was ist gesünder?

Butter oder MargarineButter oder Margarine - Was ist gesünder? - Foto: © JoLin #1287390 - stock.adobe.com

Beim Streichfett scheiden sich die Geister. Die einen schwören auf Butter, die anderen auf Margarine. Beides kann in der Regel gleichermaßen verwendet werden – sowohl auf dem Brot, beim Backen als auch zum Kochen und Braten. Während für viele bei der Verwendung von Butter der köstliche Geschmack im Vordergrund steht, versprechen sich die Befürworter der Margarine viel von deren vermeintlich gesundheitsfördernden Aspekten.
Besonders in Sachen Gesundheit ist die Butter in den letzten Jahren sehr in Verruf geraten. Doch ist Margarine wirklich so viel gesünder? Zu was raten die Experten?

Wo liegt der Unterschied von Butter und Margarine?

Butter ist ein Streichfett, welches hauptsächlich aus dem Rahm von Milch hergestellt wird. Darüber hinaus besteht aus Fett, Eiweiß, Wasser, Milchzucker und Mineralstoffen. Auch aus Schafs- oder Ziegenmilch kann Butter hergestellt wird. Alles in allem handelt es sich also um ein Produkt tierischer Erzeugnisse. Margarine hingegen ist pflanzlicher Herkunft.
Doch das war tatsächlich nicht immer so: Die erste Margarine wurde 1869 nämlich aus Rindertalg, feingehacktem Kuheuter und Wasser hergestellt und sollte ein günstigeres Abbild der Butter darstellen. Da der Geschmack dieser Variante jedoch so scheußlich war, verkaufte sich das Produkt so gut wie gar nicht.

Im Laufe der Zeit hat sich die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe stark verändert, sodass Margarine heutzutage in der Regel aus rein pflanzlichen Fetten zusammengesetzt ist.

Aus diesem Grund gilt die Margarine im Vergleich zur Butter auch als wesentlich gesünder. Doch besonders dieser Aspekt sollte hinterfragt werden.

Butterherstellung
Butter ist ein Streichfett, welches hauptsächlich aus dem Rahm von Milch hergestellt wird – Foto: © hydebrink #115923854 – stock.adobe.com

Die Butter

Diese Bestandteile der Butter gelten als ungesund

Aufgrund der tierischen Fette, die in der Butter enthalten sind, weist Butter einen hohen Anteil gesättigter Fettsäuren auf. Diese sind wissenschaftlichen Vermutungen zufolge wiederum in der Lage, den LDL-Cholesterin-Wert im Blut steigen zu lassen, was unser Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes erhöht. Dies ist insbesondere für Menschen, die bereits einen Schlaganfall oder Herzkrankheiten erlitten haben, ein bedenklicher Zustand.
Mittlerweiße steht jedoch fest, dass es sich bei den gesättigten Fettsäuren in der Butter um kurz oder mittellange Fettsäuren handelt, die sich kaum auf das LDL-Cholesterin auswirken. Somit brauchen auch gefährdete Menschen keine „Angst“ vor der vermeintlichen ungesunden Butter haben.

Butter
Aufgrund der tierischen Fette, die in der Butter enthalten sind, weist Butter einen hohen Anteil gesättigter Fettsäuren auf – Foto: © Pixel-Shot #250254849 – stock.adobe.com

Butter hat auch gesunde Aspekte

Neben den oben genannten, eher schlechten Fettsäuren hat die Butter aber auch gute Inhaltsstoffe. So befinden sich in der Butter zum Beispiel wertvolle Omega-3-Fettsäuren. Aber auch fettlösliche Vitamine, wie zum Beispiel Vitamin A, welches es in rein pflanzlichen Nahrungsmitteln nicht zu finden gibt, sind in der Butter enthalten, wovon die Margarine nur träumen kann.
Vitamin A ist für unseren Körper wichtig, denn es unterstütz den Sehvorgang und hilft dabei, unsere Knochen, Zähne und Knorpel gesund zu halten.

Die Margarine

Darum gilt Margarine als gesund

Margarine hat deshalb ihren gesunden Ruf, weil sie oftmals Fette wie Raps- oder Olivenöl enthält, die für unseren Körper viele Vorteile bieten. Sie enthalten nämlich vielerlei Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, welche unsere Gefäße schützen und uns somit vor Herz-Kreislauferkrankungen bewahren.

Außerdem wird Margarine häufig mit weiteren Vitaminen angereichert, so zum Beispiel mit Vitamin D, welches wir zwingend benötigen und am ehesten über das Sonnenlicht aufnehmen.

Da in Deutschland vergleichsweise wenig die Sonne scheint, ist es umso wichtiger, den eigenen Vitamin D-Speicher über die Nahrung aufzufüllen.

Margarine
Margarine hat deshalb ihren gesunden Ruf, weil sie oftmals Fette wie Raps- oder Olivenöl enthält, die für unseren Körper viele Vorteile bieten – Foto: © fotoduets #270347018 – stock.adobe.com

Das gilt als ungesund in der Margarine

Doch auch in der Margarine ist nicht alles Gold, was glänzt. So enthält sie zwar gesunde pflanzliche Fette. Jedoch sind diese in der Regel flüssig. Damit die Margarine nun fest wird, damit sie als Streichfett genutzt werden kann, müssen die flüssigen Pflanzenfette verfestigt werden. Dabei entstehen oftmals ungesunde Trans-Fette, die unser Herz-Kreislaufsystem belasten. Dieses Problem kann aber recht gut in den Griff bekommen werden.
Allerdings wird für die Herstellung von Margarine auch gut und gerne Palmöl verwendet, was wiederum wegen des immens hohen Ressourcenverbrauchs in den tropischen Anbaugebieten stark in der Kritik steht. Außerdem entstehen bei der Produktion von Margarine mit Palmöl sogenannte Glycidol-Fettsäure-Ester. Hieraus kann wiederum Glycidol entstehen, welches krebserregend sein soll.

Um auf den Prozess der Verfestigung bei Margarine verzichten zu können, wird häufig auch Kokos- oder Palmfett verwendet. Zwar sind diese aus Sicht der Herstellung unbedenklich. Jedoch enthalten beide einen hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren – wie es auch bei der Butter der Fall ist – weshalb auch die Margarine in diesem Punkt nicht wesentlich gesünder ist als Butter.

Wozu also eher greifen?

Sowohl Margarine al auch Butter sind weder dermaßen gesund noch außerordentlich ungesund. Beide weisen gesundheitliche Effekte auf. Beide haben aber auch Bestandteile, die sich nachteilig auf unsere Gesundheit auswirken können.
Wichtig ist, beides in Maßen zu genießen. Daher spielt es im Grunde gar keine Rolle, ob nun eher Margarine oder Butter verzehrt wird.