Finanzen

Mit einem Haushaltsbuch die Finanzen im Blick behalten

HaushaltsbuchMit einem Haushaltsbuch die Finanzen im Blick behalten - Foto: © Klaus Eppele #14185114 - stock.adobe.com

Finanzen bestimmen einen Großteil unseres Lebens, schließlich benötigen wir Geld, um uns unseren Lebensunterhalt zu finanzieren, gelegentliche Wünsche zu erfüllen und notwendige Investitionen zu tätigen. Doch mit zunehmenden Ausgaben geht häufig der Überblick verloren. Nicht selten wird dann die eigene Kaufkraft überschätzt und womöglich das Konto überzogen. Oder aber der eigene Sparplan macht einfach keine Fortschritte.
Um stets den aktuellen Stand der eigenen Finanzen im Kopf zu behalten, benötigt es ein Tracking-System in Form eines Haushaltsbuchs. Dabei werden auf den ersten Blick die Einnahmen den Ausgaben gegenübergestellt. Bei genauerer Auseinandersetzung fallen dabei dann Kostenfresser auf, die sich vermeiden lassen, sowie weitere Einsparungspotentiale.

Was wird benötigt?

Um mit dem eigenen Haushaltsbuch zu starten, sollte erst einmal die Form der Dokumentation festgelegt werden. Manche schwören dabei noch auf Papier und Stift, andere bedienen sich lieber der Digitalisierung legen eine Excel-Tabelle an. Andere wiederum kaufen sich eigens dafür entwickelte Apps oder Programme.

Welche Variante letzten Endes dafür genutzt wird, ist jedem selbst überlassen.

Anschließend bedarf es noch einigen Kontoauszügen oder Verdienstbescheinigungen, den Unterlagen zu Versicherungen, Verträgen und sonstigen finanziellen Verpflichtungen.

Haushaltsbuch - Form der Dokumentation
Um mit dem eigenen Haushaltsbuch zu starten, sollte erst einmal die Form der Dokumentation festgelegt werden – Foto: © Wayhome Studio #225086058 – stock.adobe.com

Die Einnahmen herausfiltern

Im ersten Schritt werden die regelmäßigen und festen Einnahmen ermittelt. Hierzu zählen Lohn oder Gehalt, Kindergeld und sonstige regelmäßige Auszahlungen, die stets die gleiche Höhe betragen.
Was hiervon noch nicht berücksichtigt wird, sind gelegentliche Einnahmen, die nur zu bestimmten Events anfallen wie es zum Beispiel an Weihnachten, zu Firmenjubiläen oder am Geburtstag der Fall ist.

Einnahmen ermitteln
Im ersten Schritt werden die regelmäßigen und festen Einnahmen ermittelt – Foto: © Kittiphan #220613224 – stock.adobe.com

Fixkosten festlegen

Danach geht es mit den Ausgaben weiter, die wiederkehrend und über einen längeren Zeitraum hinweg anfallen. Zu diesen Fixkosten zählen zum Beispiel die Miete, der Mobilfunkvertrag, der Internet- und Telefonanschluss, Vereins- oder Mitgliedsbeiträge, Versicherungsbeiträge, Ratenzahlungen, Stromkosten, Unterhaltskosten und ähnliches.

Fällt ein wiederkehrender Betrag wie zum Beispiel die Kfz-Steuer oder die Grundsteuer nur einmal jährlich oder vierteljährlich an, so werden diese Werte auf monatliche Kosten umgerechnet.

Rahmenbudget für variable Ausgaben

Anschließend wird das Budget ermittelt, welches nach dem Begleichen der Fixkosten übrigbleibt. Hierzu werden ganz einfach die ermittelten festen Ausgaben von den ermittelten regelmäßigen Einnahmen abgezogen. Der dann noch stehende Betrag stellt das Budget dar, welches zur freien Verwendung jeden Monat zur Verfügung steht.

Noch mehr Überblick erhält man, wenn dieser Betrag noch geviertelt wird. So wird nämlich deutlich, mit wie viel Geld tatsächlich innerhalb einer Woche gewirtschaftet werden kann.

Rahmenbudget für variable Ausgaben
Anschließend wird das Budget ermittelt, welches nach dem Begleichen der Fixkosten übrigbleibt – Foto: © Natee Meepian #214436601 – stock.adobe.com

Variable Ausgaben konkretisieren

Die variablen Ausgaben werden sodann regelmäßig in das Haushaltsbuch als solche eingetragen. Dabei sollte am besten so sorgfältig und vollständig wie möglich vorgegangen werden. Wer die Ausgaben in Kategorien unterteilt, weiß auch nach längerer Zeit noch, wie manche Summen zustande gekommen sind. Dies kann durchaus Sinn machen und später einmal von Vorteil sein.

Wichtig ist, dass so ziemlich jede Ausgabe dokumentiert wird, dazu gehören auch Kleinbeträge.

Sollte nicht immer ein Kassenzettel ausgestellt werden, so können diese Beträge selber auf einem Zettel oder im Handy notiert werden. Wird auch nur ein Betrag ausgelassen, verfälscht dies am Ende das Ergebnis der monatlichen Analyse. Wie genau der Budgetplaner sein soll, bleibt aber natürlich jedem selbst überlassen.

Bilanz ziehen – Wie ist die finanzielle Lage am Ende des Monats?

Zum Ende jedes Monats werden die variablen Ausgaben, die im besten Fall sehr sorgfältig dokumentiert wurden, vom errechneten verfügbaren Budget abgezogen. Der Restbetrag, der dann noch steht, kann zum Beispiel für Rücklagen verwendet oder in einen Sparplan investiert werden. Je höher dieser Betrag ausfällt, desto besser. Denn somit wird auf jeden Fall deutlich, dass am Ende eines jeden Monats noch Geld als Notgroschen zur Verfügung steht.
Bleibt hingegen kaum etwas oder gar nichts übrig, so sollte vielleicht der eigene Lebensstil etwas überdacht werden. Schließlich sollte nicht jeden Monat das gesamte Geld auf den Kopf gehauen werden. Anstelle der regelmäßigen Restaurantbesuche könnte zum Beispiel um einiges öfter selber gekocht werden. Das kommt nicht nur dem Geldbeutel, sondern auch der Anzeige auf der Waage zu gute.

Mithilfe der monatlichen Darstellung lassen sich aber auch noch weitere Einsparpotentiale entlarven. Viele verlieren während des Alltags nämlich den Überblick über ihre Ausgaben und geben hier und da mal einige Euros aus. Dass sich dies über Wochen hinweg aber zu einer beachtlichen Summe an Geld entwickeln kann, fällt den meisten gar nicht auf. Umso besser daher, dass ein Haushaltsbuch künftig den notwendigen Überblick verschafft.

Bleibt zwangsläufig mehr Geld übrig?

Es ist nicht gesagt, dass ein Haushaltsbuch für mehr Geld am Ende des Monats sorgt. Je nach dem wie hoch das Einkommen ausfällt und wie groß die finanziellen Verpflichtungen sind, kann der Spielraum eng bemessen sein. Wer aber die Absicht verfolgt, ernsthaft Geld einzusparen, kann vom Haushaltsbuch in der Tat profitieren. Denn wer sich darüber bewusst ist, wo am meisten Geld ausgegeben wird oder welche unnötigen Ausgaben monatlichen getätigt werden, kann am ehesten dagegen steuern.

Gleichzeitig lässt sich damit auch viel einfacher ein gewisser Betrag pro Monat zur Seite legen, denn schließlich steht schwarz auf weiß geschrieben, wie viel Budget für die variablen Ausgaben zur Verfügung steht, wenn bereits im Voraus eine gewisse Summe für Rücklagen davon abgezogen wird.