Ein Arbeitsalltag kann hin und wieder hektisch und voller Stress sein, doch zur Normalität sollte dies nicht werden. Wenn der Chef schimpft, Deadlines nicht eingehalten werden können und Berge an Arbeit liegen bleiben, kann dies einerseits daran liegen, dass dem Mitarbeiter zu viel zugemutet wird. Die Ursache könnte aber auch die sein, dass es dem Mitarbeiter schlichtweg an einer produktiven Arbeitsweise mangelt, ergo der Mitarbeiter zwar anwesend ist und vor dem Computer sitzt, sich auf seine eigentliche Arbeit aber überhaupt nicht konzentrieren kann. Einbuße bei der Produktivität kann viele Gründe haben: Manchmal liegt es an den veralteten Arbeitsmitteln, an der unbequemen Büroeinrichtung, an komplizierten Arbeitsprozessen oder einer suboptimalen Arbeitsatmosphäre.
In den allermeisten Fällen aber liegt es an mangelnder Konzentration, denn fehlt uns diese, kann auch kein produktives Endergebnis bei der Arbeit entstehen.
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Konzentration ist der Schlüssel für Produktivität
Niemand arbeitet rund um die Uhr höchst fokussiert. Die ein oder andere Verschnaufpause muss hin und wieder sein, um durch den Tag zu kommen. Doch häufig bleibt es nicht nur bei einer kleinen Verschnaufpause, stattdessen arten Unterbrechungen aus und Ablenkungen häufen sich an.
Die innere Absicht, dem nächsten Störenfried keine Gelegenheit zu geben, nimmt ab, sodass im Laufe des Tages auch der Fokus auf die Arbeit und letztlich auch die Konzentration schwinden.
Wer regelmäßig damit zu kämpfen hat, sollte sich mit Strategien auseinandersetzen, die zum einen dabei helfen, im Arbeitsfluss zu bleiben, Ablenkung zu vermeiden und die eigenen Energieressourcen richtig einzusetzen und zum anderen auch dafür sorgen, die eigene Produktivität zu steigern.

Der frühe Vogel
Mit der Konzentration ist es wie mit dem Geschmack eines Kaugummis: Im Laufe der Zeit nimmt beides ab. Wer seinen Tag relativ spät beginnt und erst dann das Büro betritt, wenn die anderen schon ihre erste Frühstückspause machen, setzt sich keinen guten Grundstein, denn der Tag startet dann häufig mit Plauderei statt Disziplin.
Die ersten Minuten des Arbeitstags sind eigentlich die entscheidenden: Ein fokussierter Start wirkt sich positiver auf die nächsten Stunden aus als ein zu entspannter Arbeitsbeginn. Zwar mag es Menschen geben, die lieber abends statt morgens arbeiten. Jedoch ist es in den meisten Fällen so, dass in den frühen Morgenstunden die meiste Konzentration zur Verfügung steht.
Guter Schlaf ist wichtig
Wer müde ist, ist in seiner Konzentration und Leistungsfähigkeit massiv eingeschränkt. Die Entfaltung kognitiver Fähigkeiten wird durch Schlafmangel eingeschränkt, ähnlich wie bei Alkoholkonsum.
Häufig wird bei Müdigkeit mit Kaffee gegengesteuert, oftmals auch bis in den Abend hinein.
Viele haben dann jedoch Probleme beim Einschlafen und wachen am nächsten Morgen erst recht übermüdet auf. Ein Teufelskreis entsteht.

Regelmäßige Pausen
Wer rastet, der rostet? Nicht im Arbeitsalltag, denn hier sind Pausen das A und O. Wer längere Zeit produktiv sein und mit voller Leistungsfähigkeit seine Arbeit verrichten möchte, der sollte mit seiner Konzentration effizient umgehen. Kleine Pausen sind wichtig, um dem Kopf einen Reset zu ermöglichen und wieder klar denken zu können.
Den ganzen Tag durchzuarbeiten kostet zu viel Kraft und wirkt sich negativ auf unser Denkvermögen aus. Eine systematische Arbeitsweise mit Powereinheiten und regelmäßigen Pausen bewirkt hingegen eine deutliche höhere Konzentration und Leistungsfähigkeit über einen längeren Zeitraum. Eine empfehlenswerte Technik ist zum Beispiel die Pomodoro-Methode, bei der jeweils 25 Minuten gearbeitet wird und anschließend eine 5-minütige Pause folgt.
Ablenkung minimieren
Der größte Killer von Produktivität ist die Ablenkung durch das Smartphone. Manchen Ablenkungen wie zum Beispiel Mails, Kollegen oder Telefonate lässt sich nicht ausweichen.
Das Surfen im Internet oder Social Media hingegen lässt sich eigenständig vermeiden.
Wer sich einmal der Ablenkung hingegeben hat, wird feststellen, dass die eigentliche Arbeit nur mit großer Mühe nochmal konzentriert fortgeführt werden kann.

Finger weg vom Multitasking
Noch immer sind viele in dem Glauben, dass Multitasking funktioniert, dabei ist das Gegenteil der Fall. Wer mehrere Tätigkeiten gleichzeitig zu erledigen versucht, ermüdet deutlich schneller, weil das Gehirn die Konzentration auf verschiedene Aufgaben aufteilen muss und stets die gleiche Leistung erbringen möchte. Das ist jedoch schlichtweg nicht möglich, denn um konzentriert an einer Sache zu arbeiten, müssen wir uns dieser erst vertieft widmen.
Wer alle paar Minuten die Aufgabe wechselt, unterbricht seinen Denkvorgang an der eigentlich wichtigsten Stelle. Konzentration und Produktivität leiden in der Folge darunter.
Nervennahrung? Ja, bitte!
Essen ist wichtig, denn es nährt auch unser Gehirn. Ausschlaggebend ist jedoch, was wir essen. Die meisten kennen das Phänomen des Mittagtiefs: Kaum ist das Mittagessen vorbei, überkommt einen die Müdigkeit. Das liegt daran, dass der Körper mit dem Verdauungsprozess des Mittagessens beschäftigt ist und dafür Energie aufbringen muss.
Um dieses Mittagstief zu vermeiden, sind leicht verdauliche Speisen zu empfehlen oder auf kleinere Portionen umzusteigen.
Hierfür eignen sich insbesondere Nüsse, Obst und Gemüse oder aber ein frischer Salat mit Hähnchen. Schnitzel und Pommes sorgen hingegen nur für kurze Freude und lassen unseren Blutzucker anschließend drastisch sinken, wodurch das Mittagstief begünstigt wird.
Generell sollten morgens und mittags nicht zu viele Kohlenhydrate verzehrt werden oder zumindest nur solche, die einen niedrigen glykämischen Index besitzen, unseren Blutzuckerspiegel also auf einem relativ konstanten Level halten.

Abschalten
Um auf längere Zeit ein kontantes Level an Konzentration aufrecht zu erhalten, ist es notwendig, in den richtigen Momenten auch mal abzuschalten. Ab und an gibt es Momente, in denen es an Einfallsreichtum und Energie mangelt. Anstatt krampfhaft weiter zu arbeiten und ein gemindertes Produktivitätslevel zu riskieren, sollte stattdessen eine bewusste Ablenkung in Anspruch genommen werden. Dies könnte zum Beispiel eine Meditation, ein erquickender Spaziergang oder auch einfach nur ein Tapetenwechsel sein. Hilft dieser kurze Umbruch nicht, sollte für längere Zeit eine andere Beschäftigung aufgenommen werden, um den eigenen Energiespeicher wieder aufzufüllen.
Insbesondere ist es wichtig, zu erkennen, dass sich die Lösung eines Problems, welches die eigene Produktivität just in diesem Moment aufhält, nicht unter Druck ergibt, sondern im Regelfall in Momenten der Entspannung wie Schuppen von den Augen fällt. Interessanterweise passiert dies oftmals sogar unter der Dusche.
Erholung nicht zu kurz kommen lassen
Neben den kleinen Pausen, die unbedingt genutzt werden sollten, sind auch große Pausen von besonderer Bedeutung für Leistung, Produktivität und Konzentration. Aktives Erholen erfrischt den Geist, regt die Fantasie an und schafft neue Ideen.
Erholung sollte allerdings ohne mentale Ablenkung erfolgen, sprich ohne Smartphone oder Grübelei.